Pure Bachata Beach Festival 2025
Ich war beim allerersten Bachata-Festival in Rosas dabei – mit hohen Erwartungen und am Ende gemischten Gefühlen. Die Lehrer:innen und DJs waren absolute Weltklasse, das Line-up hat definitiv Lust gemacht. Leider war die Organisation in vielen Punkten enttäuschend und teils irreführend.
Kommunikation & Transparenz:
Im Februar wurde noch mit dem Slogan „All in one place“ geworben, was sich als falsch herausstellte. Die Abendpartys fanden 1,7 km vom Hotel entfernt statt – für Fußgänger:innen ohne Mietwagen ein echtes Problem. Ein Shuttle-Service wurde organisiert, allerdings nur eingeschränkt nutzbar: Rückfahrt erst ab 3 Uhr morgens mit einem kleinen Bus. Als Kritik laut wurde, wurde abgestritten, dass jemals ein „all in one“-Versprechen gemacht wurde – trotz gegenteiliger Screenshots. Leider ein Beispiel für schlechtes Krisenmanagement.
Planung & Programm:
Der detaillierte Zeitplan kam erst wenige Tage vor dem Festival, die Workshop-Inhalte sogar erst am Anreisetag. Workshops waren teilweise spätabends (22–24 Uhr), die Partys begannen oft nicht vor 1 Uhr nachts – für viele zu spät. Die Workshoplevel wurden nicht differenziert angeboten, alle Teilnehmer:innen hatten das gleiche Programm, unabhängig vom Erfahrungsstand. Dementsprechend waren die Workshops auch stark überfüllt.
Location & Hotel:
Das Hotel war sauber, gut gelegen (direkt am Strand), aber alt und hellhörig. Die Einzelzimmer winzig. Positiv: das Buffet war gut organisiert. Die „Poolpartys“ waren enttäuschend – der Hotelpool war klein, die Tanzfläche winzig und ungeeignet. Beachpartys direkt im Sand ohne tanzbaren Boden – hübsch, aber untanzbar.
Clublocation:
Der Club „Chick“ war atmosphärisch, aber mit unebenem Boden, stellenweise abschüssig, und einer Musikanlage mit Aussetzern. Die Workshops wurden wegen Platzmangel kurzfristig nach innen verlegt – dort gab’s zwar besseren Boden, aber keine Klimaanlage.
Anreise & Organisation:
Die Kommunikation zur Anreise war dürftig. Erst hieß es Shuttle, dann Mietwagen. Am Ende war beides teuer oder unpraktisch. Der Eindruck, Barcelona sei „gleich um die Ecke“, war irreführend – Rosas liegt rund 170 km entfernt.
Catamaran-Ausflug:
Der heiß beworbene Bachata-Catamaran-Trip war schnell ausgebucht – es wurde sogar angekündigt, welcher DJ auflegt. Der Eindruck: Tanzen auf dem Wasser. In Wahrheit: Kein Platz zum Tanzen, das Boot war komplett überfüllt, einige mussten sogar zurückgelassen werden. Für 35 Euro ein reiner Bootsausflug – das war enttäuschend und wirkte wie ein Marketingtrick.
Positiv hervorzuheben:
Die Lehrer:innen und DJs waren top. Auch das Ziel, ein familiäres, internationales Festival zu schaffen, war spürbar. Die Festivalidee an sich ist gut – sie wurde nur (noch) nicht professionell umgesetzt.
Fazit:
Ein Festival mit Potenzial, aber großem Verbesserungsbedarf. Wer schon viele Festivals erlebt hat, dürfte hier enttäuscht gewesen sein – vor allem durch die schlechte Kommunikation, das Gaslighting bei Kritikpunkten und die insgesamt holprige Organisation. Ich wünsche dem Team viel Lernbereitschaft für die Zukunft. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht.